Die Ätiologie der olfaktorischen Dysfunktion im Alter ist weitgehend unbekannt. Wie bei anderen Alterserscheinungen könnten Entzündungsprozesse eine Rolle spielen. Einige Studien legen einen Zusammenhang mit Arteriosklerose nahe. Ob es sich dabei wirklich um relevante Risikofaktoren handelt, untersuchten Forscher an 1611 Patienten im Alter von 53 bis 97 Jahren ohne olfaktorische Einschränkungen.
Wie gut der Geruchssinn der Teilnehmer ausgeprägt war, bewertete man mit dem San Diego Odor Identification Test (SDOIT). Der SDOITScore gibt dabei die Zahl der vom Patienten korrekt identifizierten Geruchsstoffe an (maximal 8). Als olfaktorisch eingeschränkt galt, wer nur fünf oder weniger Substanzen erkannte.
Im Mittel erreichten die Teilnehmer einen SDOIT-Score von 7,3. Weder die Baseline-Werte der Entzündungsmarker noch Intima-Media- Dicke (IMT) oder Plaquezahl schienen die kumulative Zehnjahres-Inzidenz für olfaktorische Dysfunktion zu beeinflussen. Allerdings schien der Gefäßzustand in jüngeren Jahren durchaus eine Rolle zu spielen. Bei Teilnehmern vor dem 60. Lebensjahr (30%) waren eine größere IMT und Plaquezahl mit einem höheren Risiko verbunden, bis zum Follow-up eine olfaktorische Einschränkung zu entwickeln (HR 4,35 bzw. 1,56 pro Plaque-site). OH