CAVE Olfaktorische Dysfunktion

Praxis-Depesche 1/2016

Frühe Arteriosklerose, später Geruchsverlust

Häufig lässt der Geruchssinn mit dem Alter nach, vor allem nach dem 80. Lebensjahr. Das Risiko für einen raschen Sinnesverlust hängt dabei vom früheren Gefäßzustand ab.

Die Ätiologie der olfaktorischen Dysfunktion im Alter ist weitgehend unbekannt. Wie bei anderen Alterserscheinungen könnten Entzündungsprozesse eine Rolle spielen. Einige Studien legen einen Zusammenhang mit Arteriosklerose nahe. Ob es sich dabei wirklich um relevante Risikofaktoren handelt, untersuchten Forscher an 1611 Patienten im Alter von 53 bis 97 Jahren ohne olfaktorische Einschränkungen.
Wie gut der Geruchssinn der Teilnehmer ausgeprägt war, bewertete man mit dem San Diego Odor Identification Test (SDOIT). Der SDOITScore gibt dabei die Zahl der vom Patienten korrekt identifizierten Geruchsstoffe an (maximal 8). Als olfaktorisch eingeschränkt galt, wer nur fünf oder weniger Substanzen erkannte.
Im Mittel erreichten die Teilnehmer einen SDOIT-Score von 7,3. Weder die Baseline-Werte der Entzündungsmarker noch Intima-Media- Dicke (IMT) oder Plaquezahl schienen die kumulative Zehnjahres-Inzidenz für olfaktorische Dysfunktion zu beeinflussen. Allerdings schien der Gefäßzustand in jüngeren Jahren durchaus eine Rolle zu spielen. Bei Teilnehmern vor dem 60. Lebensjahr (30%) waren eine größere IMT und Plaquezahl mit einem höheren Risiko verbunden, bis zum Follow-up eine olfaktorische Einschränkung zu entwickeln (HR 4,35 bzw. 1,56 pro Plaque-site). OH
Quelle:

Schubert CR et al.: Inflammatory and vascular markers and olfactory impairment in older adults. Age Ageing 2015; 44: 878-82

ICD-Codes: G52.0

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x