Neuropathische Schmerzen sind meist chronisch und entwickeln sich nach Schädigung zentraler oder peripherer nozizeptiver Systeme. Beispiele für neuropathische Schmerzen sind postherpetische Neuralgie, diabetische Polyneuropathie, posttraumatische Neuralgie und Morbus Sudeck. Typisch für neuropathische Schmerzen sind fast ständige brennende Schmerzen, einschießende Schmerzattacken und evozierte Schmerzen, in erster Linie die Berührungsallodynie. Beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom ist die tiefsomatische Allodynie besonders häufig, d. h. die Patienten empfinden Druckreize als schmerzhaft. Bei neuropathischen Schmerzen wird neben trizyklischen Antidepressiva das Antikonvulsivum Gabapentin empfohlen. In Studien hat es sich in Dosen von 900 bis zu 3600 mg/d bei postherpetischer Neuralgie und diabetischer Neuropathie als wirksam erwiesen. Es gehen Dauerschmerz und Schmerzattacken, aber auch mechanische Allodynie und Kältehyperalgesie zurück. Die Verträglichkeit ist sehr viel besser als die von Carbamazepin. Wichtigste Nebenwirkungen sind Schwindel und Somnolenz. (bk)
Praxis-Depesche 11/2003
Gabapentin gegen neuropathische Schmerzen
Der neuropathische Schmerz spricht auf periphere bzw. niederpotente Analgetika kaum an. Eingesetzt werden hier neben Opioiden Trizyklika und Antikonvulsiva.