In die Studie eingeschlossen waren 262 Frauen und Männer, die entweder eine Reflux-Gastropathie (bile gastropathy, BG), eine andere Gastropathie (non-bile gastropathy, NBG) oder keine nachgewiesene Gastropathie hatten. Patient:innen mit BG berichteten signifikant häufiger über Abdominalschmerzen als diejenigen mit andersartiger oder keiner Gastropathie. In der BG-Gruppe trat zudem häufiger ein Magenerythem auf als bei Personen mit NBG (88,9 vs. 63,6 %), während bei mehr NBG-Patient:innen Magenerosionen und Polypen nachgewiesen werden konnten. Dass auch die Prävalenz von Gastritis, Ödemen und chronisch aktiven Entzündungen in der BG-Gruppe höher war als in der NBGGruppe, lässt also insgesamt darauf schließen, dass der Gallenreflux in den Magen zu stärkeren Schleimhautveränderungen führt.
Dazu passt auch, dass signifikant mehr Teilnehmende nach einer Cholezystektomie über starke Abdominalschmerzen, Völlegefühl und Übelkeit klagten als die jenigen, bei denen kein solcher Eingriff erfolgt war. Die Cholezystektomie war nur in der BG-Gruppe signifikant mit dem Auftreten einer Gastropathie assoziiert. Bei anderen gastroenterologischen Krankheitsbildern, z. B. bei gastroösophagealem Reflux (GERD) oder bei Appendektomien, war ein Zusammenhang mit BG hingegen nicht nachweisbar.
Somit kann man davon ausgehen, dass eine Gallenreflux-bedingte Gastropathie mit dem Auftreten einer funktionellen Dyspepsie assoziiert ist und auch stärkere Symptome verursacht. Die Entfernung der Gallenblase scheint zudem eine reaktive Gastropathie zu begünstigen und ebenso zu den Dyspepsiebeschwerden beizutragen. GH