Fettleberentzündung

Praxis-Depesche 1-2/2020

Gallensäure-Analogon stoppt Fibrogenese

Bei Patienten mit nicht-alkoholischer Steatohepatitis (NASH) ist das frühzeitige Aufhalten der Fibroseprogression oberstes Therapieziel. Mit Gallensäure-Analoga lässt sich das Übel womöglich direkt an der Wurzel packen.
Für die nicht-alkoholische Steatohepatitis gibt es noch keine zugelassene medikamentöse Therapie. Bisherige Behandlungsoptionen zielen primär auf eine Gewichtsreduktion ab. Allerdings variieren die beobachteten Ansprechraten stark. Um eine spezifischere NASH-Therapie zu ermöglichen wird derzeit eine Vielzahl unterschiedlicher Substanzen mit verschiedenen pathophysiologischen Angriffspunkten untersucht.
Besonders vielversprechend ist die noch laufende Phase- 3-Studie REGENERATE, die die Wirksamkeit von Obeticholsäure evaluiert. Durch ihre Gallensäure-ähnliche Molekülstruktur bindet und aktiviert Obeticholsäure den nukleären Rezeptor Farnesoid-X (FXR), was wiederum eine Reihe biologischer Mechanismen in Gang setzt: Die Fibrogenese wird verlangsamt, Entzündungsprozesse gehemmt sowie der Fett- und Zuckerstoffwechsel positiv beeinflusst.
Primärer Endpunkt der Interimsanalyse der REGENERATE-Studie war die Rückbildung von mittel- bis hochgradiger Fibrose um mindestens eine Kategorie ohne Verschlechterung der NASH. Die auf einer Veranstaltung von Intercept vorgestellten Ergebnisse belegen den positiven Effekt von Obeticholsäure bei NASH. Die 25 mg-Dosis schnitt dabei am besten ab: Nach 18 Monaten erreichten 23,1 % der behandelten Patienten den primären Endpunkt; unter Placebo waren es knapp halb so viele. Der hohe Placeboeffekt erklärt sich möglicherweise aus den in beiden Gruppen erreichten Gewichtsverlust von etwa 2 kg. RG
Quelle: Symposium: „Nichtalkoholische Steatohepatitis von A bis Z verstehen: Von FXR-Aktivierung bis Zirrhose“, München, 4.12.2019

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x