Fieber bei Kindern

Praxis-Depesche 20/2000

Ganz selten steckt Meningitis dahinter

Fieber bei Kleinkindern ist ein häufiger Grund für einen Besuch beim Kinderarzt. In seltenen Fällen kann eine lebensgefährliche Meningitis dahinter stecken.

Aus 20 585 Fällen von Kindern zwischen drei und 36 Monaten, die wegen erhöhter Temperatur zum Arzt kamen, wurden die Krankenakten von 5 000 Kindern analysiert. Bei 41% der wegen einer Fieberepisode erstmals einem Arzt vorgestellten Kleinkinder konnte keine bakterielle oder virale Infektion definitiv diagnostiziert werden. Diagnostische Tests wurden bei Kindern mit Temperaturen über 39 °C doppelt so häufig durchgeführt wie bei niedrigeren Temperaturen. 93% der Kinder mit bakteriellen Infektionen erhielten Antibiotika. Insgesamt mussten 14 von 20 585 Kindern wegen einer bakteriellen Meningitis stationär behandelt werden. Fünf waren in der Woche zuvor beim Kinderarzt. Bei einem dieser Kinder wurde trotz Fiebers kein Labortest durchgeführt und kein Antibiotikum verschrieben.

Quelle: Finkelstein, JA: Fever in pediatric primary care: occurrence, management, and outcomes, Zeitschrift: PEDIATRIIA, AKUSHERSTVO I GINEKOLOGIIA, Ausgabe 105 (2000), Seiten: 260-266

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