Jetzt liegt eine prospektive Fall-Kontroll-Studie zu diesem Thema vor. 92 Gastroenterologen und 168 vergleichbare Personen füllten einen Fragebogen aus und unterzogen sich einem Harnstoff-Atemtest. Der Verlauf wurde nach fünf bis acht Jahren kontrolliert. Bei 39% der untersuchten Gastroenterologen bzw. 38% der Kontrollgruppe fiel der H.-pylori-Nachweis positiv aus. Sieben Gastroenterologen (13%) zogen sich im Beobachtungszeitraum eine Infektion zu. In der Kontrollgruppe infizierte sich nur eine Person (1%). Bei 48% der Gastroenterologen mit positivem H.-pylori-Befund zu Beginn der Studie, war der Keim im Verlauf nicht mehr nachzuweisen. H. pylori kann folglich von infizierten Patienten auf Gastroenterologen übertragen werden, vermutlich oral durch mikroskopisch kleine Tropfen des Magensafts, die bei der Handhabung der endoskopischen Instrumente entstehen. Handschuhe schützen offenbar nicht ausreichend vor der Infektion. Die Schutzwirkung von Gesichtsmasken sollte überprüft werden.
Von Patienten angesteckt
Praxis-Depesche 1/2001
Gastroenterologen häufiger H.-p.-infiziert
Viele Patienten, bei denen eine Endoskopie durchgeführt wird, sind mit Helicobacter pylori infiziert. Es wurde vermutet, dass Gastroenterologen ein erhöhtes Infektionsrisiko tragen. Verschiedene Studien führten bisher zu widersprüchlichen Ergebnissen.
Quelle: Hildebrand, P: Risk among gastroenterologists of acquiring Helicobacter pylori infection: case-control study, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 321 (2000), Seiten: 149