Gebrechlichkeit im Alter und COPD

Praxis-Depesche 4/2023

Ungünstige Komorbidität

Altersbedingte Fragilität und eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) haben sowohl Risikofaktoren (Alter, Alkohol, Rauchen, Entzündungen) als auch einige Symptome (Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Muskelschwäche, verlangsamte Gehgeschwindigkeit) gemein. Spanische Wissenschaftler:innen nahmen daher die Bedeutung von Gebrechlichkeit für die Entwicklung einer COPD genauer unter die Lupe.

Patient:innen mit COPD sind einem doppelt so hohen Risiko ausgesetzt, eine Gebrechlichkeit zu entwickeln als Patient:innen ohne COPD. Deswegen ist es bei Personen mit COPD umso wichtiger, Anzeichen eines fragilen Zustands frühzeitig zu erkennen und den individuellen Therapieplan entsprechend anzupassen.

Gebrechlichkeit befeuert Komplikationen

Das Review schloss insgesamt 25 Studien mit COPD-Patient:innen ≥ 65 Jahre ein. Daten zur Prävalenz von Altersgebrechlichkeit lagen in 22 Studien vor; sie wurde mithilfe verschiedener Tools erfasst und reichte von 6 bis 85,9 %. In einer retrospektiven Kohortenstudie verschlechterten sich folgende Outcomes bei gebrechlichen COPD-Patient:innen in einem stärkeren Ausmaß als bei den nicht gebrechlichen Personen mit COPD:

  • Hospitalisierung: 32,9 vs. 17,5 %
  • Mortalitätsrate im Krankenhaus: 16,4 vs. 12,5 %
  • Schwierigkeiten beim nach Hause kommen nach einem Krankenhausaufenthalt: 34,6 vs. 22,9 %

Eine erhöhte Gebrechlichkeit war ein unabhängiger Risikofaktor für einen Krankenhausaufenthalt von > 30 Tagen. Die Wahrscheinlichkeit einer Rehospitalisierung war bei stark gebrechlichen Patient:innen mehr als doppelt so hoch wie bei nicht gebrechlichen Patient:innen (45 vs. 18 %). Nach Adjustierung nach Alter und krankheitsbezogenen Faktoren blieb eine schwere Gebrechlichkeit ein unabhängiger Risikofaktor für eine Rehospitalisierung innerhalb von 90 Tagen (OR 5,19; 95 %-KI 1,26–21,50).

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