OP am Urogenitaltrakt

Gyn-Depesche 5/2019

Gefäßprobleme können sich akzentuieren

Jeder chirurgische Eingriff birgt das Risiko von Komplikationen. Wenn „nur“ wegen einer belastenden Störung operiert werden soll, fallen solche Zwischenfälle besonders ins Gewicht. Prophylaxe kann angebracht sein.
Das Risiko kardiovaskulärer Komplikationen nach einer OP wegen Harninkontinenz oder Organprolaps ist niedrig; dennoch muss man es bei der Planung eines solchen Eingriffs im Auge behalten. Es macht einen Unterschied, ob man eine Thromboseprophylaxe betreibt: Thromboembolien treten in 35 % ohne und in 2 % mit auf. Alter ist ein Risikofaktor sowohl für die anzugehenden Grundkrankheiten als auch für Thromboembolien.
Eine dänische Arbeitsgruppe wollte anhand eines nationalen Registers eruieren, wie oft es zu Todesfällen und kardiovaskulären Problemen nach einem Eingriff wegen Inkontinenz oder Prolaps kommt. Unter 13.992 solchen Operationen waren 7.677 Fälle von hohem Risiko, definiert als vorangegangene kardiovaskuläre Vorfälle oder Diagnosen; bei 42.076 registrierte man ein niedriges Risiko.
In diesem Kollektiv starben elf Patientinnen innerhalb von 30 Tagen postoperativ (fünf in der Hochrisiko- und sechs in der Niedrigrisikogruppe). Innerhalb einer Woche nach dem Eingriff kam es bei hohem Risiko in 0,59 % zu kardiovaskulären Komplikationen; bei den anderen Frauen registrierte man keine.
Die Studie gibt keinen Aufschluss darüber, ob und wie prophylaktische Maßnahmen gegen Thromboembolien eingesetzt wurden. WE
Quelle: Larsen MD et al.: Perioperative cardiovascular complications following urogynecological operations. Acta Obstet Gynecol Scand 2019; 98: 61-7

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