Komplikationen beim Diabetes mellitus

Praxis-Depesche 15/2003

Gefäße und Nieren im Blickpunkt

Im New England Journal of Medicine sind zwei hochinteressante Studien zum Thema "Diabeteskomplikationen" erschienen. Eine amerikanische Arbeitsgruppe hat den Einfluss einer intensivierten Insulintherapie auf die Wanddicke der Karotiden untersucht. Eine andere Gruppe aus Harvard hat sich mit dem Verlauf der Mikroalbuminurie bei Typ-1-Diabetikern beschäftigt.

Im Rahmen einer epidemiologischen Langzeitverlaufsstudie an Typ-1-Diabetikern wurde bei 1229 Patienten wiederholt eine B-Mode-Sonografie der Karotiden durchgeführt und die Intima-Media-Dicke gemessen. Nach sechs Jahren war dieser Parameter bei den Diabetikern deutlich höher als bei gesunden Kontrollpersonen. Die Zunahme der Intima-Media-Dicke war bei denjenigen Teilnehmern, die nach einem intensivierten Plan Insulin spritzten, allerdings deutlich geringer als bei den konventionell mit starrem Insulinschema behandelten Patienten. In die Mikroalbuminstudie wurden 386 Typ-1-Diabetiker eingeschlossen. Die Mikroalbuminausscheidung im Urin wurde über einen Zeitraum von sechs Jahren wiederholt gemessen. Ein Rückgang der Mikroalbuminurie konnte kumulativ über sechs Jahre bei 58% der Teilnehmer verzeichnet werden. Ein Rückgang war definiert als Abnahme der Ausscheidung von Albumin über die Niere um mindestens 50%. Dies war vor allem bei denjenigen Patienten der Fall, die gute HbA1-, Blutdruck- und Fettwerte aufwiesen. Die Autoren folgern aus den Ergebnissen, dass man beim Vorliegen einer Mikroalbuminurie noch nicht von einer progressiven Nephropathie ausgehen darf. Es gibt offensichtlich noch diverse andere Faktoren, die zu einer diabetischen Nephropathie beitragen. (MO)

Quelle: Ritz, E: Albuminuria and vascular damage - The vicious twins, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 348 (2003), Seiten: 2349-2351: , Zeitschrift: , Ausgabe (): , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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