Kinderbekleidung

Praxis-Depesche 4/2020

Gefahr am eigenen Leib

Vom verschluckten Jackenknopf bis zur Strangulation mit dem Zugband der Kapuze – beim Kauf von Kinderbekleidung sollten alle Eventualitäten bedacht werden. Wo die größten Risiken liegen, zeigte jetzt eine Studie aus China.
Aus der medizinischen Fachliteratur trugen die Autoren 192 Fälle zusammen, bei denen sich Kinder unter 17 Jahren an der eigenen Kleidung verletzt hatten. Das größte Risiko trugen Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren. Jungen waren deutlich öfter betroffen als Mädchen (59,1 vs. 40,1 %). Am häufigsten waren Quetschungen durch Reißverschlüsse (15,1 %). Ein hohes Gefahrenpotenzial boten auch die in China verbreiteten, speziell für Kleinkinder entwickelte Hosen mit Aussparung am Gesäß. Besonders kritisch wurde es bei den 13 % der Fälle, bei denen sich Zugbänder und Kordeln der Kinderbekleidung um Hals und Genick schlangen. Tatsächlich ließ sich der Großteil der insgesamt 24 dokumentierten Todesfälle auf Ersticken durch Strangulation zurückführen. Hinsichtlich des Unfallortes beobachtete man zwar geschlechts- und altersspezifische Unterschiede, in allen Fällen war aber das Risiko im eigenen Zuhause am höchsten. Die Autoren halten es für wichtig, Eltern auf die zwar insgesamt geringen, aber dennoch vorhandenen Risiken von Kinderbekleidung hinzuweisen. Besondere Vorsicht sei bei Bekleidung aus dem Discount-Laden geboten. RG
Quelle: Cheng S: An analysis of children‘s clothing-related injuries cases reported by the media in mainland of China from 2003 to 2017. Medicine (Baltimore) 2020; 99(9): e19305

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