Sexuelle Inhalte im Netz

Praxis-Depesche 7/2015

Gefahr für das jugendliche Selbstbild

Das Internet ist voll mit sexuellen Inhalten. Fördert das Online-Verhalten ein gestörtes Selbstbild?

An vier niederländischen Schulen befragte man 1132 Siebt- bis Zehntklässler halbjährlich viermal zu diesem Thema. Die zu Beginn im Mittel knapp Vierzehnjährigen sollten angeben, wie häufig sie das Internet für sexuell explizite Inhalte, Informationen oder Cybersex nutzten und wieviel Zeit sie auf sozialen Plattformen verbrachten. Gleichzeitig befragte man die Kinder zu Selbstvertrauen und Überwachung des eigenen Körpers sowie nach ihrer Zufriedenheit mit der eigenen sexuellen Erfahrung. Insgesamt nutzten nur wenige das Netz für Infos zum Thema Sex oder Cybersex. Sexuell explizite Inhalte wurden zumindest von Mädchen kaum gesucht. Häufiges oder zunehmendes Aufrufen sexuell expliziter Inhalte oder das Suchen nach sexueller Information im Internet war bei Jungs mit einer stärkeren Körperkontrolle und bei Mädchen und Jungs mit geringerer Zufriedenheit mit der eigenen Sexualität verbunden.
Der tägliche Kontakt in sozialen Netzwerken war unter allen Jugendlichen gang und gäbe. Vor allem bei Mädchen verschlechterte das die Selbstwahrnehmung – vermutlich durch das stetige Vergleichen von Äußerlichkeiten. OH
Quelle:

Doornwaard SM et al.: Sex-related onlinebehaviours and adolescents’ body and sexual self-perceptions. Pediatrics 2014; 134(6): 1103-10

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