Folge des Fortschritts

Praxis-Depesche 2/2008

Gehirn-MRT: mit Zufallsbefunden rechnen

Verbesserungen der Kernspintomographie führen nicht nur zu besseren Resultaten in Forschung und Klinik, es werden immer mehr symptomlose Veränderungen aufgedeckt. Wie häufig Infarkte, Aneurysmen etc. in der Allgemeinbevölkerung sind, zeigte sich anlässlich der Rotterdam-Studie.

Es ließen 2000 Teilnehmer von 45 bis 96 Jahren (Schnitt 63,3 Jahre) in der Zeit von August 2005 bis Februar 2007 ein hochauflösendes Gehirn-MRT mit einem 1,5-T-Scanner anfertigen. Es umfasste immer vier axiale Sequenzen: eine dreidimensionale T1-gewichtete, eine zweidimensionale Protonendichte-gewichtete, eine zweidimensionale FLAIR-Sequenz (fluid-attenuated inversion recovery) und eine dreidimensionale T2*-gewichtete GRE-Sequenz (gradient recalled echo). Zwei Untersucher registrierten alle Anomalien, die zwei Neuroradiologen überprüften und Diagnosen (ohne histologische Bestätigung) stellten.

Asymptomatische Hirninfarkte fand man bei 145 Personen (7,2%). Die Prävalenz nahm mit dem Alter zu, ebenso das Volumen von Läsionen der weißen Substanz. Zweithäufigster Befund waren Aneurysmen (1,8%; n = 35), die bis auf zwei die anteriore Zirkulation betrafen und bis auf drei geringere Durchmesser als 7 mm hatten. Fast ebenso oft (1,6%) beobachtete man gutartige Tumoren, allen voran Meningeome (0,9%; Frauen 1,1%, Männer 0,7% ), gefolgt von Hypophysen-Makroadenomen in 0,3% und vestibulären Schwannomen. Zudem fanden sich ein wohl niedriggradiges Gliom sowie multiple Metastasen bei einem Patienten mit Tumor-Anamnese und ein subdurales Hämatom nach kleinerer Kopfverletzung vor vier Wochen. Weitere Befunde waren Arachnoidalzysten (22), Chiari-Missbildungen (18) und Stenosen größerer Gefäße (9).

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