Der DRT wurde entwickelt, um anhand einiger weniger Fragen das 5-Jahres-Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes zu bestimmen. Bislang umfasste er keine Angaben zur Familienanamnese. Nun wurde die Risikovorhersage mit diesen Angaben neu berechnet. Von über 21 000 Patienten entwickelten innerhalb des 5-Jahres-Zeitraumes 492 Diabetes. Angaben zum Vorliegen eines Diabetes bei Vater, Mutter und/oder Geschwistern verbesserten die Vorhersagepräzision. Die ROC-AUC (Differenz der „area under the receiver operating characteristic curve“) stieg von initial 0,856 um 0,007, was einer Verbesserung der Diskriminierungsund Reklassifizierungsfähigkeit bedeutet. Entsprechend wurden die Parameter im Test aktualisiert (vgl. Info-Kasten). Die ursprünglich enthaltene Frage nach moderatem Alkoholkonsum wurde wieder gestrichen, da diese häufig von den „Laienanwendern“ des Tests fehlinterpretiert wurde. Die Autoren des DRT halten die dadurch verlorene Präzision für nicht relevant. CB
Deutscher Diabetes-Risiko-Test
Genauere Risikoschätzung für Diabetes
Der DRT (Deutscher Diabetes-Risiko-Test) wurde in einer überarbeiteten Version vorgestellt. Die neu hinzugekommene Familienanamnese verbessert die Präzision. Ein anderer Faktor fiel überraschend wieder heraus.
INFO
Überarbeiteter DRT (HR<1=Diabetesrisiko vermindert, HR>1=Diabetesrisiko erhöht): Alter (1,05), Körpergröße (0,97), Taillenumfang (1,08), Hypertonie (1,61), Sport/Bewegung (0,98), aktuelles und Ex-Rauchen (1,16-2,16), Vollkornverzehr (0,93), Kaffeekonsum (0,95), Fleischverzehr (1,74), Eltern und/oder Geschwister mit Diabetes (1,62- 2,90). Stärkste einzelne Risikofaktoren sind: „zwei Eltern mit Diabetes“ gefolgt von „Rauchen von >20 Zigaretten/Tag“. DRT online unter http://drs.dife.de/de.
Mühlenbruch K et al. Ernahrungs Umschau 2014; 61: 90- 93, doi: 10.4455/eu.2014. 018
http://www.ernaehrungs-umschau.de/media/pdf/pdf_2014/06_14/EU06_2014_90_M306_M309.pdf
Mühlenbruch K et al.: Update of the German diabetes risk score and external validation in the German MONICA/KORA study. Diabetes Res Clin Pract 2014; 104: 459-66