Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom

Praxis-Depesche 6/2018

Genetik korreliert mit Therapieerfolg

Bei diffusen großzelligen B-Zell-Lymphomen (DLBCL) wurden bisher drei Subgruppen unterschieden. Jetzt wurden sie weiter differenziert.

Anhand von Genexpressionsprofilen, die verschiedenen Ursprungszellen entsprechen, unterteilt man DLBCL in die Subgruppen ABC, GCB und unklassifiziert. Sie unterscheiden sich im Ansprechen auf Chemo- und zielgerichteter Therapien. Um die Subgruppen auf Basis genomischer Abnormalitäten genauer zu charakterisieren, analysierten Forscher 573 DLBCL-Biopsien mithilfe verschiedener genetischer Analysemethoden, um Gene mit wiederholten Aberrationen zu identifizieren. Man entwickelte außerdem einen Algorithmus, der genetische Subtypen mit gemeinsamen genetischen Alterationen identifizierte.
Dabei ergaben sich vier hervorstechende genetische Subtypen: MCD (Kombination von Mutationen der Gene MYD88L265P und CD79B), BN2 (BCL6-Fusionen und NOTCH2- Mutationen), N1 (NOTCH1-Mutationen) und EZB (EZH2-Muatationen und BLC2-Translokationen).
Phänotypisch unterschieden sich die Subtypen in unterschiedlichen Genexpressions-Signaturen und in ihren Reaktionen auf Chemotherapie. Die Überlebensprognose war günstiger bei den Subtypen BN2 und EZB und schlechter bei MCD und N1. MCD und BN2 hängen dabei mit einem Rezeptor-Signalweg zusammen, der sich als therapeutischer Angriffspunkt eignet. Die Differenzierung der Subtypen soll dazu beitragen, Lymphome individuell und erfolgreich zu therapieren. WE
Quelle:

Schmitz R et al.: Genetics and pathogenesis of diffuse large B-cell lymphoma. N Engl J Med 2018; 378: 1396-407

ICD-Codes: C85.1

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