Pankreaskarzinom und Diabetes

Praxis-Depesche 1/2002

Gestörte Glukosetoleranz - Krebsrisiko

Ein Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus und der Entstehung des Pankreaskarzinoms ist schon länger bekannt. Jedoch ist nicht klar, ob erhöhte Insulinresistenz und die damit einhergehende Hyperinsulinämie die Tumorentstehung begünstigt oder ob der Tumor zu diesen Veränderungen des Glukosestoffwechsels führt.

Fall-Kontroll-Studien führten trotz einer signifikanten Beziehung zwischen Diabetes und Pankreaskarzinom zu dem Schluss, dass die Stoffwechselstörung eine Folge des Tumors ist. Eine umfangreiche Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen pathologischer Glukosetoleranz und Entstehung von Karzinomen. Dabei wurde nur für Männer eine Beziehung zum Pankreaskarzinom festgestellt. Eine Studie von Gapstur et al. führt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass eine positive Beziehung zwischen einer pathologischen Glukosetoleranz und dem Risiko für ein Pankreaskarzinom besteht. Der Autor der Übersicht hält es für wahrscheinlich, dass die Beziehung zwischen Diabetes und Pankreaskarzinom durch den Einfluss der Hyperinsulinämie auf die exokrinen Pankreaszellen zustande kommt. Dieser Effekt scheint kein Promotor der malignen Transformation zu sein, sondern das Wachstum bereits transformierter Zellen zu fördern. Die Einstufung des Diabetes als Risikofaktor für ein Pankreaskarzinom könnte zu einer verbesserten Früherkennung führen. (RB)

Quelle: DeMeo, MT: Pancreatic cancer and sugar diabetes, Zeitschrift: NUTRITION REVIEWS, Ausgabe 59 (2001), Seiten: 112-115

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