Gestörte Mukosabarriere – Hinweis auf Pathogenese
Ein Defekt der Mukosabarriere spielt vermutlich eine wichtige Rolle in der Pathogenese der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Für diese Barriere haben wiederum Phospholipide des Mukus große Bedeutung.
An der Universität Heidelberg erforschte Dr. Annika Braun die Zusammensetzung des Mukus. Zunächst wurde bei Mäusen die Probengewinnung evaluiert. Dann entnahm man endoskopisch Mukus aus dem Darm von 21 Patienten mit Colitis ulcerosa, zehn mit Morbus Crohn und 29 gesunden Kontrollpersonen. Mittels Nano-Elektrospray-Ionisations-Tandemmassenspektrometrie wurden Konzentrationen und Spezieszusammensetzungen verschiedener Lipidfraktionen bestimmt. Bei Colitis ulcerosa enthielt der Darmschleim im Vergleich zu dem von Crohn-Patienten und Normalpersonen signifikant geringere Werte von Phosphatidylcholin (PC). Die PC-Moleküle zeigten zudem einen höheren Sättigungsgrad der Fettsäureseitenketten, und das Verhältnis von Lysophosphatidylcholin zu PC war größer. Die gefundenen Veränderungen könnten Hinweise auf die Pathogenese der Colitis ulcerosa geben und Grundlage für neue Therapieformen sein.
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