Praxis-Depesche 5/2006

Gesundheitsreform in Estland

In der Übergangsperiode zur Demokratie in Estland war zunächst eine rasche Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung festzustellen. Von 1988 bis 1994 sank die Lebenserwartung von Männern um 5,5 Jahre. Im Vergleich zu Schweden waren die Sterbefälle durch Alkoholvergiftung, Totschlag und Mord zehnmal höher. Das änderte sich erst ab 1995, als Maßnahmen zur Gesundheitsreform durchgeführt wurden. In den letzten zehn Jahren stieg die Lebenserwartung von Männern und Frauen, die Ernährungslage besserte sich, die Kindersterblichkeit sank erheblich. Auch die Erkrankungen an Tb und an den klassischen Geschlechtskrankheiten gingen zurück. Auf der anderen Seite war jedoch ein explosiver Anstieg an HIV-Infektionen zu verzeichnen. Derzeit fehlen noch klare Prioritäten und Strategien in der Gesundheitspolitik. (WG)

In der Übergangsperiode zur Demokratie in Estland war zunächst eine rasche Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung festzustellen. Von 1988 bis 1994 sank die Lebenserwartung von Männern um 5,5 Jahre. Im Vergleich zu Schweden waren die Sterbefälle durch Alkoholvergiftung, Totschlag und Mord zehnmal höher. Das änderte sich erst ab 1995, als Maßnahmen zur Gesundheitsreform durchgeführt wurden. In den letzten zehn Jahren stieg die Lebenserwartung von Männern und Frauen, die Ernährungslage besserte sich, die Kindersterblichkeit sank erheblich. Auch die Erkrankungen an Tb und an den klassischen Geschlechtskrankheiten gingen zurück. Auf der anderen Seite war jedoch ein explosiver Anstieg an HIV-Infektionen zu verzeichnen. Derzeit fehlen noch klare Prioritäten und Strategien in der Gesundheitspolitik. (WG)

Quelle: Pòlluste, K: Public health reforms in Estonia: impact on the health of the population, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 331 (2005), Seiten: 210-213

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