Therapieoption Heilerde

Praxis-Depesche 6/2020

GIT-Symptome bei Histaminintoleranz lindern

Die Histaminintoleranz entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen anfallendem Histamin und dessen Abbau. Heilerde kann als adjuvante Therapie eingesetzt werden, so das Fazit eines Symposiums.
Normalerweise wird Histamin aus Nahrungsmitteln von körpereigenen Enzymen (Diaminooxidase, DAO) im Dünndarm abgebaut. Wenn dieser Abbau nicht funktioniert, kommt es neben anderen auch zu GIT-Symptomen wie Vomitus, Diarrhoe, Bauchschmerzen oder Meteorismus, erläuterte Prof. Martin Raithel im Rahmen seines Webinars während des online-Symposiums „Heilerde im Fokus“. Bei einer Histaminintoleranz erweist sich die allergologische und internistische Diagnostik meist als unauffällig. In allen Fällen der Histamin-Abbaustörung kann die Gabe von Heilerde eine Therapieoption sein, da sich die Unverträglichkeit auf exogenes Histamin bezieht, so Raithel weiter. Eine In-vitro-Untersuchung hat ergeben, dass 20 g Heilerde innerhalb einer Stunde bis zu 64,86 % des Histamins einer standardisierten Lösung binden kann. Es wird vermutet, dass in vivo Heilerde Histamine und biogene Amine im Darmlumen binden kann. Eine Anwendungsstudie unterstreicht die positiven Laborergebnisse: 27 Patienten nahmen 1- bis 3-mal täglich vor den Mahlzeiten Heilerde ein. Nach einer medianen Behandlungsdauer von 22 Tagen sank der Anteil an schwer oder mittelschwer erkrankten Patienten von 77,7 auf 22,2 %. Raithel betonte daher, dass Adsorbanzien wie Heilerde eine gute ergänzende Behandlung bei Histaminintoleranz- Syndrom darstellen. AT
Quelle: Symposium: „Heilerde im Fokus. Große Frage Histaminintoleranz, kurze Antwort“, Online, 18.5.2020

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