Lakritze gegen SARS?

Praxis-Depesche 1/2004

Glycyrrhizin hemmt Coronavirus-Replikation

Glycyrrhizin, ein Bestandteil des Süßholzwurzelproduktes Lakritze, kam schon bei HIV- und HCV-Patienten zum Einsatz. In Frankfurt wurde die antivirale, antitumorale und immunsuppressive Aktivität der Wirkstoffe Ribavirin, 6-Azauridin, Pyrazofurin, Mycophenolat und Glycyrrhizin auf Coronavirus-Isolate zweier Patienten mit SARS (severe acute respiratory syndrome) untersucht. Als stärkster Inhibitor der SARS-Virus-Replikation erwies sich Glycyrrhizin mit einem Selektivitätsindex von 67, während 6-Azauridin und Pyrazofurin nur einen Index von 5 bzw 12 erreichten und Ribavirin und Mycophenolat wirkungslos blieben. Darüber hinaus inhibierte Glycyrrhizin auch die Adsorption und Penetration des Virus. Der genaue Wirkmechanismus ist unklar. Bekannt ist, dass Glycyrrhizin auf die Proteinkinase C wirkt und die Produktion von Stickoxid (NO) ankurbelt, was wiederum die Virusreplikation inhibiert. Die von HIV- und HCV-Patienten bekannten Nebenwirkungen einer mehrmonatigen Glycyrrhizin-Therapie, nämlich Blutdruckerhöhung und Hypokaliämie, sind bei der nur kurzen Anwendung zur SARS-Behandlung nicht zu befürchten.

Glycyrrhizin, ein Bestandteil des Süßholzwurzelproduktes Lakritze, kam schon bei HIV- und HCV-Patienten zum Einsatz. In Frankfurt wurde die antivirale, antitumorale und immunsuppressive Aktivität der Wirkstoffe Ribavirin, 6-Azauridin, Pyrazofurin, Mycophenolat und Glycyrrhizin auf Coronavirus-Isolate zweier Patienten mit SARS (severe acute respiratory syndrome) untersucht. Als stärkster Inhibitor der SARS-Virus-Replikation erwies sich Glycyrrhizin mit einem Selektivitätsindex von 67, während 6-Azauridin und Pyrazofurin nur einen Index von 5 bzw 12 erreichten und Ribavirin und Mycophenolat wirkungslos blieben. Darüber hinaus inhibierte Glycyrrhizin auch die Adsorption und Penetration des Virus. Der genaue Wirkmechanismus ist unklar. Bekannt ist, dass Glycyrrhizin auf die Proteinkinase C wirkt und die Produktion von Stickoxid (NO) ankurbelt, was wiederum die Virusreplikation inhibiert. Die von HIV- und HCV-Patienten bekannten Nebenwirkungen einer mehrmonatigen Glycyrrhizin-Therapie, nämlich Blutdruckerhöhung und Hypokaliämie, sind bei der nur kurzen Anwendung zur SARS-Behandlung nicht zu befürchten.

Quelle: Cinatl, J: Glycyrrhizin, an active component of liquorice roots, and replication of SARS-associated coronavirus, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 361 (2003), Seiten: 2045-2046

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