Glaube kann Berge versetzen - nicht in London!

Praxis-Depesche 13/2000

Gottvertrauen - schlechte Prognose?

In London wurden 250 in eine gynäkologische bzw. kardiologische Abteilung aufgenommene Patienten mit Hilfe va-lidierter Tests nach ihrem (nicht einer bestimmten Religion zuzuordnenden) Glauben und der Stärke ihres Glaubens befragt. Neun Monate später wurde anhand von Krankenblatt und Auskünften der klinische Status evaluiert. 79% aller eingeschlossenen Personen glaubten an Gott oder irgend eine andere höhere Macht außerhalb ihrer eigenen Existenz. Die Glaubensstärke war bei Aufnahme bei ernster erkrankten Patienten geringer. In 76% der Fälle konnte eine abschließende Beurteilung erfolgen. Dabei zeigte sich, dass Patienten mit starkem Glauben ein über zweifach höheres Risiko aufwiesen, nach neun Monaten immer noch keine Besserung oder eine Verschlechterung ihres Zustands erfahren zu haben. Intuitiv würde man dazu neigen, diesen Ergebnissen nicht zu glauben. Tatsächlich weist die Studie methodische Schwächen auf: Nur 58% der Patienten konnten persönlich nachbefragt werden, die Fallzahlen waren relativ gering und viele Daten fehlten, was die Unsicherheit über die Zuverlässigkeit der Schlussfolgerung noch erhöht. Das Thema ist aber so interessant, dass weitere Studien ohne die genannten Schwächen wünschenswert sind. (Ko)

In London wurden 250 in eine gynäkologische bzw. kardiologische Abteilung aufgenommene Patienten mit Hilfe va-lidierter Tests nach ihrem (nicht einer bestimmten Religion zuzuordnenden) Glauben und der Stärke ihres Glaubens befragt. Neun Monate später wurde anhand von Krankenblatt und Auskünften der klinische Status evaluiert. 79% aller eingeschlossenen Personen glaubten an Gott oder irgend eine andere höhere Macht außerhalb ihrer eigenen Existenz. Die Glaubensstärke war bei Aufnahme bei ernster erkrankten Patienten geringer. In 76% der Fälle konnte eine abschließende Beurteilung erfolgen. Dabei zeigte sich, dass Patienten mit starkem Glauben ein über zweifach höheres Risiko aufwiesen, nach neun Monaten immer noch keine Besserung oder eine Verschlechterung ihres Zustands erfahren zu haben. Intuitiv würde man dazu neigen, diesen Ergebnissen nicht zu glauben. Tatsächlich weist die Studie methodische Schwächen auf: Nur 58% der Patienten konnten persönlich nachbefragt werden, die Fallzahlen waren relativ gering und viele Daten fehlten, was die Unsicherheit über die Zuverlässigkeit der Schlussfolgerung noch erhöht. Das Thema ist aber so interessant, dass weitere Studien ohne die genannten Schwächen wünschenswert sind. (Ko)

Quelle: King, M: Spiritual beliefs predicts clinical outcome, Zeitschrift: FOCUS ON ALTERNATIVE AND COMPLEMENTARY THERAPIES, Ausgabe 5 (2000), Seiten: 34-35

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x