Multiples Myelom

Praxis-Depesche

Grenzen überwinden

Bei einem Symposium im Rahmen des virtuellen DGHO 2020, in dem Vortragende aus Österreich, der Schweiz und Deutschland über ihre Therapieerfahrungen zum Multiplen Myelom (MM) berichteten, waren mit dem Titel der Veranstaltung ,, Ein Blick auf das MM über Grenzen hinaus“  nicht nur die geographischen Grenzen gemeint, sondern auch der Blick auf neue Therapieoptionen zum MM.

CD38-Antikörper(AK) sind inzwischen  wichtige Kombinationspartner bei der Behandlung des NDMM (neu diagnostizierten multiples Myelom) und RRMM (refraktärem/rezidiviertem multiplen Myelom), erklärte Dr. Udo Holtick, Köln.  Er hob dabei Isatuximab (Isa) als neue sichere und effektive CD38-AK Option in Kombination mit Pomalidomid hervor, die eine statistisch signifikante Verbesserungen gegenüber Pomalidomid und Dexamethason (Pd) bei Patienten mit RRMM bewirkte. Weitere Kombinationsmöglichkeiten, wie EPd (Elotuzumab, Pd) und PVd (P, Bortezomib, d) würden zudem die Therapiesequenz erleichtern.  Im Zusammenhang mit dem vielversprechenden Blenrep (Belantamab-Mafodotin), einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, indiziert als Monotherapie zur Behandlung des MM, verwies er auf das mögliche Auftreten einer Keratopathie, die bei 46 % der Patienten in der ­DREAMM-2 Studie registriert wurde, hin.     
Dr. Wolfgang Willenbacher, Innsbruck, verglich die Therapie des MM mit Schachspielen, wobei man sich beim ersten Zug schon mindestens über den nächsten Zug wenn nicht gar auch über den übernächsten Zug Gedanken machen sollte. Er bemerkte, dass P vermehrt früher eingesetzt wird und mehr Antikörper angewandt werden. Sein Fazit war, dass weiterhin qualitative gute klinische Studien notwendig sowie representative Register aber auch die Erhebung der Patientenperspektive wichtig für weitere Erfolge in der MM-Therapie sind.   
Eingehend auf die Therapie des fortgeschrittenen Myeloms in der Schweiz erklärte Prof. Christoph Driessen, St. Gallen, dass Triplets (Dreikompontentherapien) und Antikörper per Zulassung relativ frei verfügbar sind es jedoch keine Listung für ‚‚state of the art“ Rezidiv-Therapien mit CD38-AKs, Triplets und PVd gibt. Im Allgemeinen besteht für die Art der Therapie eine hohe Abhängigkeit von Individualentscheidungen und Verhandlungen zwischen Versicherer und Anbieter. Nichtsdestotrotz kommt es  in der Praxis  zu einem breiten Einsatz von CD38-AK in Triplets bei Erstlinien- und Rezidivtherapien.  
Prof. Katja Weisel, Hamburg, fasste zusammen, dass nach der Einbindung von Lenalidomid in die Erstlinientherapie des MM als Standard und der Neuzulassung  von Daratumumab-haltigen Regimen sich die Rezidivtherapie verändert. So stehen bei Lenalidomidrefraktärität im ersten Rezidiv Kd-(Carfilzomib, D), DVd-(Daratumumab, Vd) und PVd-Regime zur Verfügung,  erwartet werden D-Kd und Isa-Kd-Therapien. GH

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