Grüner Tee enthält viele Polyphenole und soll unter anderem kardiovaskulären Erkrankungen und Typ-2-Diabetes vorbeugen. Ob Grüner Tee auch einer diabetischen Retinopathie entgegenwirken kann, untersuchten Forscher an jeweils 100 Typ-2-Diabetikern mit bzw. ohne Retinopathie in Ostchina, wo die Grünteesorte „Bi Luo Chun“ getrunken wird.
Die 68 Männer und 135 Frauen mit Durchschnittsalter von etwa 65 Jahren wurden dazu befragt, ob und seit wie vielen Jahren sie regelmäßig Grüntee tranken (mindestens ein Jahr lang wöchentlicher Konsum). Retinopathie- Patienten hatten im Mittel einen höheren Blutdruck, eine längere Diabeteserkrankung und häufiger eine familiäre diabetische Vorgeschichte. 23 bzw. 38 der Patienten mit bzw. ohne Retinopathie waren zu irgendeinem Zeitpunkt regelmäßige Grüntee-Konsumenten. Regelmäßiger Tee-Konsum war mit niedrigerem Nüchternglucosespiegel verbunden (7,40 vs. 7,99 mmol/l). Das Retinopathie-Risiko wurde bei den Grünteetrinkern um fast 50% reduziert (OR 0,32 bzw. 0,79 für Frauen bzw. Männer; p=0,01 bzw. 0,63). Patienten ohne Augenerkrankung tranken tendenziell schon länger und auch mehr Grüntee (33,8 vs. 28,9 Jahre bzw. 3,77 vs. 3,17 Gläser täglich).
Vor allem in Ländern mit niedrigem Einkommen könnte Grüntee eine sichere, einfache und kostengünstige Präventionsmaßnahme darstellen. OH