Das reiche Themenspektrum des 5. Deutschen Parkinson-Kongresses 2007 in Ulm umfasste die Frühdiagnostik, das Management von neuropsychiatrischen Störungen, knifflige Therapieprobleme und Ausblicke auf die mögliche Zukunft der Parkinson-Behandlung.
Aus den Vorträgen der Experten hier eine Auswahl von Beiträgen zu aktuellen Aspekten aus Forschung und Behandlung.
Frühdiagnostik durch TCS
PD Daniela Berg vom Hertie-Institut für Hirnforschung in Tübingen erläuterte die Parkinson-Frühdiagnostik mittels transkranieller Sonographie (TCS). Im Gegensatz zum Gesunden zeigt sich die Substantia nigra „als eine große, stark hyperechogene Fläche bei mehr als 90% der Parkinson-Patienten.“ Die TCS der Eisen-reichen Struktur ließe sich zur Früherkennung nutzen: Die Sensitivität liegt bei 85%, die Spezifität bei 83%. Eine hyperechogene S. nigra liegt nur bei 8 bis 9% der Bevölkerung vor, tritt in der Regel nicht beim essenziellen Tremor auf und ist bei atypischen Syndromen wie MSA und PSP selten.
Eisen und Neuromelanin in der Ätiopathogenese
Neuromelanin scheint das in hohen Konzentrationen in den Neuronen der S. nigra vorliegende Eisen physiologischerweise zu binden und damit indirekt intrazelluläre Prozesse wie die Apoptose zu beeinflussen oder vor oxidativem Stress zu schützen. „Bei der Parkinson-Erkrankung degenerieren zuerst und vorwiegend dopaminerge Neuronen, die Neuromelanin enthalten“, erklärt Prof. Manfred Gerlach, Würzburg. Durch die Neuromelanin-Verringerung wird die Redoxaktivität erhöht, was wiederum zu vermehrtem oxidativen Stress führt, der die neurodegenerativen Prozesse begünstigt. Zudem ist die Bindung von Neurotoxinen eine protektive Funktion der Substanz, die nach dem Absterben Neuromelanin-enthaltender Neuronen immer weniger gewährleistet ist.
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