NMOSD, CIS und MS-Patienten im Vergleich

Neuro-Depesche 5-6/2020

Höhere Raten an RLS und OSAS?

MS-Patienten leiden häufiger unter einem RLS und einem obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) als Gesunde. Wie verhält es sich damit bei Patienten mit NMOSD und mit einem klinisch isolierten Syndrom (CIS)? Hier der Vergleich
Unter 495 Patienten (Durchschnittsalter 35 Jahre, 84,9 % Frauen) litten 24 an einer NMOSD, 112 an einem CIS und 359 an einer MS (RRMS: 309, SPMS 50 Patienten). Die EDSS-Werte betrugen in den vier Gruppen 1,34, 0,55, 0,99 bzw. 4,89.
Unter einem RLS litten 45,8 % der NMOSD-Patienten, 41,1 % der CIS- und 28,7% der MS-Patienten (RRMS: 32,4 %, SPMS: 25 %). Gegenüber diesen deutlichen Unterschieden fielen die Prävalenzraten einer (selbstbewerteten) OSA mit 8,3 % bei NMOSD, 7,7 % bei CIS und 7,8 % bei MS praktisch identisch aus. Trotz zahlreicher Einzelbezüge demographischer und klinischer Variablen untereinander, zeigten die weitergehenden Analysen, dass weder ein RLS noch ein OSAS in signifikantem und relevantem Zusammenhang mit den EDSS-Werten, der Tagesmüdigkeit, der Fatigue oder der Medikation standen.
Die Prävalenz von RLS und OSAS war in dieser Stichprobe insgesamt hoch. Gerade bei NMOSD- und CIS-Patienten sollten die Beschwerden gezielt erfagt werden. HL
Quelle: Shaygannejad V et al.: Comparison of prevalence rates of restless legs syndrome, self-assessed risks of obstructive sleep apnea, and daytime sleepiness among patients with multiple sclerosis (MS), clinically isolated syndrome (CIS) and neuromyelitis optica spectrum disorder (NMOSD). Sleep Med 2019; 70: 97-105
ICD-Codes: G36.0

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