Im Vergleich zu gesunden Kontrollen fand sich bei Magenkarzinom-Patienten (n=100) eine höhere Rate präkanzeröser Veränderungen wie Hypochlorhydrie (27 vs. 3%) und Schleimhautatrophie (34 vs. 5%) - jedoch nur bei denen, die eine H.-pylori-Infektion aufwiesen. Die erhöhte Prävalenz der histologischen und funktionellen Anomalien bei den Verwandten von Tumorpatienten ließ sich allerdings nicht auf eine stärkere Präsenz von H. pylori zurückführen: Der Magenkeim war im gesunden Kollektiv gleich häufig vorhanden (63 bzw. 64%). Die Autoren vermuten, dass es für die Entwicklung der gefährlichen Veränderungen mehrerer Faktoren gleichzeitig bedarf: Neben der Helicobacter-pylori-Infektion spielen offenbar die Pathogenität des Keims, ein Mangel an Antioxidanzien in der Nahrung sowie die genetisch vorgegebene Immunantwort auf das Bakterium eine Rolle.
Erblichkeit des Magenkarzinoms
Praxis-Depesche 11/2000
H. pylori erhöht das Risiko der Angehörigen
Die Rolle der familiären Belastung einerseits und der Infektion mit Helicobacter pylori andererseits für die Entstehung des Magenkarzinoms war Gegenstand einer schottischen Studie.
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