Eine gefährliche Kombination

Praxis-Depesche 15/2002

Hämochromatose-Patienten sollen Alkohol meiden

Der wichtigste prognostische Faktor bei der hereditären Hämochromatose (HHC) ist die Progression von der Fibrose zur Zirrhose. Gastroenterologen aus Australien haben nun untersucht, ob exzessiver Alkoholgenuss die Entwicklung der Leberzirrhose bei der HHC begünstigt.

224 Patienten mit homozygoter Hämochromatose wurden im Rahmen der Studie untersucht und leberbiopsiert. Die Patienten wurden in zwei Gruppen unterteilt: Konsumenten von weniger als 60 g Alkohol täglich und Patienten, die mindestens 60 mg Alkohol oder mehr täglich zu sich nahmen. Bei 7% der Patienten, die weniger als 60 g Alkohol täglich konsumierten, konnte histologisch eine schwere Fibrose oder Zirrhose nachgewiesen werden. In der Gruppe der Patienten, die mehr als 60 g Alkohol täglich tranken, hatten bereits 61% ausgeprägte fibrotische oder zirrhotische Veränderungen. Hämochromatosepatienten, die mehr als 60 g Alkohol täglich trinken, haben ein neunfach höheres Risiko für eine Leberzirrhose als diejenigen Patienten, die weniger Alkohol zu sich nehmen. Ähnliche Ergebnisse wären den Autoren zufolge auch bei einem Cut-off-Wert von 40 g Alkohol täglich zu erwarten gewesen. Die Patienten mit HHC sollten von den behandelnden Ärzten unbedingt auf diesen Zusammenhang hingewiesen werden. (MO)

Quelle: Britton, RS: Hereditary hemochromatosis and alcohol: A fribrogenic cocktail, Zeitschrift: GASTROENTEROLOGY, Ausgabe 122 (2002), Seiten: 563-565: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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