Um die analgetische Wirkung des Händchenhaltens besser zu verstehen, luden Forscher 23 heterosexuelle Paare im Alter zwischen 19 und 40 Jahren zu einem Experiment ein. In vier verschiedenen Situationen ließen die Frauen Hitzeschmerzreize am linken Unterarm über sich ergehen. Im ersten Durchlauf waren die Frauen dabei allein im Raum. In den folgenden Runden war entweder ein Mitarbeiter oder der eigene Lebenspartner als reiner Beobachter im Raum. Im vierten Szenario hielt der Lebenspartner während des Schmerzimpulses die Hand seiner Partnerin.
Die Anwesenheit des neutralen Mitarbeiters änderte am Schmerzempfinden der Frauen nichts. Auch die bloße Anwesenheit des Partners senkte die Schmerzstärke nicht signifikant. Hielt er aber die Hand seiner Partnerin, schätzten die Frauen den Schmerz signifikant geringer ein. Die Schmerzlinderung war dabei umso größer, je höher die Empathiefähigkeit der Männer war (ausgewertet per Fragebogen).
Wahrscheinlich werden über den gegenseitigen Hautkontakt Emotionen wie das Schmerzempfinden sehr deutlich kommuniziert. In der Praxis bewährt hat sich das Händchenhalten des Lebenspartners bereits beim Durchstehen von Geburtswehen. Studien zufolge wirkt sich der Beistand des Lebenspartners bei der Entbindung in 60% der Fälle günstig aus. OH