Hochdosiertes Imatinib bei vorbehandelter CML

Praxis-Depesche 3/2004

Häufig wird komplettes zytogenetisches Ansprechen erreicht

Auf den spezifischen Tyrosinkinase-Inhibitor Imatinib sprechen auch Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) an, bei denen zuvor die Behandlung mit Interferon alfa fehlgeschlagen ist. Die meisten dieser Patienten, die mit 800 mg/d Imatinib behandelt wurden, zeigten ein komplettes zytogenetisches Ansprechen.

In einer offenen Studie wurden Effektivität und Verträglichkeit höherer Imatinib-Dosen untersucht. Dazu erhielten 63 CML-Patienten in der chronischen Phase nach Nichtansprechen auf eine Interferon-alfa-Therapie zweimal täglich 400 mg Imatinib. Bei den elf Patienten im aktiven Krankheitsstadium (pathologisches Blutbild) wurde ein komplettes hämatologisches Ansprechen erzielt. 19 (90%) von 21 Patienten mit mehr als 35% Philadelphia-Chromosom-positiven Metaphasen vor Beginn der Therapie erzielten eine deutliche zytogenetische Response. Ein komplettes zytogenetisches Ansprechen erreichten 24 von 27 Patienten (89%) mit Ph-positiven Metaphasen zu Beginn der Imatinib-Behandlung. Von 32 auswertbaren Patienten hinsichtlich des molekularen Ansprechens (PCR mit Knochenmarks-DNA) zeigten 18 (56%) ein BCR-ABL/ABL-Verhältnis von weniger als 0,045%; bei 13 (41%) dieser Patienten lagen die Werte unter der Nachweisgrenze. Im 15-monatigen Follow-up starb keiner der Patienten; alle befanden sich in der chronischen Phase. Unverträglichkeitsreaktionen waren vergleichbar mit denen unter der Standarddosierung, 71% der Patienten erhielten weiterhin täglich 600 mg oder mehr Imatinib.

Quelle: Cortes, J: Result of high-dose imatinib mesylate in patients with Philadelphia chromosome-positive chronic myeloid leukemia after failure of interferon-alpha, Zeitschrift: BLOOD, Ausgabe 102 (2003), Seiten: 83-86

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