Aus früheren Studien ist bekannt, dass ein Zusammenhang zwischen niedrigem Geburtsgewicht und späterem Erkranken an Diabetes mellitus Typ 2 besteht. Zwillinge, die sich ihre intrauterine Umgebung teilen müssen, sind anfällig für Malnutrition und können zu klein geboren werden. Möglicherweise resultiert daraus ein Pathomechanismus für den Typ-2-Diabetes, der nicht auf Vererbung basiert. Etwa zwei Drittel der eineiigen Zwillinge teilen sich eine Plazenta. Es kommt dadurch u. a. zu vaskulären Anastomosen zwischen den Feten, die sich ungünstig auf den Metabolismus auswirken. Die Studienteilnehmer, zwischen 55 und 74 Jahre alt, wurden einem Glukosetoleranztest unterzogen. Eineiige Zwillinge reagierten mit einer signifikant höheren Insulinausschüttung, was für eine Insulinresistenz spricht.
Angeboren, aber nicht ererbt
Praxis-Depesche 2/2000
Häufiger Diabetes Typ 2 bei eineiigen Zwillingen?
Wird ein Typ-2-Diabetes vorgeburtlich angelegt, und wie? In einer dänischen Studie wurden 303 Zwillingspaare unter diesem Aspekt untersucht; davon waren 125 eineiig.
Quelle: Poulsen, P: Does zygosity influence the metabolic profile to twins? A population based cross sectional study, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 319 (1999), Seiten: 151-154