Eine aktuelle Studie schloss 1.543 Patienten, bei denen eine Depression nach ICD-10-Diagnosekriterien diagnostiziert wurde, sowie 1.515 gesunde Kontrollpersonen ein. Die Studie analysierte die Ergebnisse basierend auf fünf Intervallbereichen der normalen Serumharnsäurewerte und nach Geschlecht. Die statistische Analyse ergab einen signifikanten Unterschied der Serumharnsäurespiegel zwischen der männlichen Patientengruppe und der normalen Kontrollgruppe in zwei Intervallbereichen und bei Frauen in einem Intervallbereich. Insgesamt zeigte die Analyse, dass der Serumharnsäurespiegel bei Patienten mit Depressionen niedriger ist als bei der normalen Bevölkerung. Auch legen die Ergebnisse der Studie nahe, dass die Dauer des Krankenhausaufenthalts mit der Höhe des Serumharnsäurespiegels korreliert, denn interessanterweise hatten männliche Patienten, die für zwei Wochen ins Krankenhaus eingeliefert wurden, höhere Serumharnsäurespiegel als diejenigen, die für drei oder vier Wochen ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Deshalb sollte, so die Empfehlung der Autoren, die Anpassung der Serumharnsäurewerte als Behandlungsmethode bei Depressionen sorgfältig überprüft werden. Das Serumharnsäure-Niveau der depressiven Episode einer bipolaren Störung war höher im Vergleich zur Major Depression, weshalb der Serumharnsäurespiegel auch zur Differenzialdiagnose in Betracht gezogen werden kann. DM