Harnwegsinfekte stellen ein hochfrequentes Problem dar: „Jede 10. Frau ab zwölf Jahren hat eine Harnwegsinfektion pro Jahr, in 56 % der Fälle werden Antibiotika verordnet“, leitete Prof. Andreas Wiedemann, Witten/Herdecke, seinen Vortrag ein. Wichtig sei stets eine akkurate Diagnostik – so dürfe man nur bei unkomplizierten unteren Harnwegsinfekten der prämenopausalen Frau auf die Erhebung eines Urinstatus verzichten, mahnte Wiedemann. Pflanzliche Arzneimittel wie Bärentraubenblätter oder Goldrutenextrakte könnten bei einer akuten unkomplizierten Blasenentzündung eingesetzt werden, Schmerzmittel oder krampflösende Medikamente starke Beschwerden lindern. Zur Rezidiv-Prophylaxe der unkomplizierten Harnwegsinfekte empfiehlt sich der Einsatz von D-Mannose. Der Verwandte des Milchzuckers hemmt die Anhaftung von Bakterien in der Blase und reduziert dadurch die Rezidivrate deutlich. FW
Aktuelles vom Fortbildungskollege
Praxis-Depesche 3-4/2021
Harnwegsinfekte: Es muss nicht gleich ein Antibiotikum sein
Fortbildungen für Hausärzte werden regelmäßig bei den Veranstaltungen des Fortbildungskollegs angeboten. Im Mittelpunkt der online-Veranstaltung vom 13. Februar 2021 standen relevante Krankheitsbilder der täglichen Praxis.
ICD-Codes:
N39.0