Diskogener Rückenschmerz bessert sich überwiegend, ohne dass eine Intervention nötig wird. Eine offene OP kann in Fällen erwogen werden, in denen eine symptomatische Diskushernie zu andauerndem Schmerz in Rücken und Bein führt, der konservativer Therapie widersteht. Chirurgische Eingriffe an der WS können jedoch erhebliche Morbidität nach sich ziehen, inkl. postoperative epidurale Fibrose und Narbenbildung, erneute Hernie, Nervenwurzel-Verletzung, Cauda-equina-Trauma, Gefäßkomplikationen, FBSS (failed back surgery syndrome) und Diszitis. Zudem führt bei Patienten mit kleiner Protrusion degenerierter Bandscheiben eine Diskektomie oft nicht zu wesentlicher Symptombesserung (Protrusion steht hier für „contained hernia“ mit durchgehendem Anulus fibrosus, im Gegensatz zu „non-contained“ – vom gedeckten Prolaps bis zum freien Sequester). In bestimmten Situationen kann es daher besser sein, minimal invasive perkutane Verfahren offenen vorzuziehen.
Der Begriff percutaneous disc decompression (PDD) umfasst eine Reihe minimal invasiver Verfahren, deren Ziel darin besteht, den Druck auf sensorische Strukturen zu lindern und gleichzeitig die Traumatisierung normalen Gewebes zu verringern sowie die Genesung der Patienten zu fördern. Früher zählten dazu u. a. die Chemonukleolyse mit Chymopapain, Verdampfung mittels Laser und mechanische Geweberesektion. Trotz Erfolgsmeldungen bei richtig ausgewählten Patienten fanden sich jeweils deutliche Nachteile (z. B. anaphylaktische Reaktionen auf Chymopapain). Nukleotomie-Verfahren können zu Nervenwurzelverletzungen und Cauda-equina-Syndrom führen. Die Diskektomie mittels Laser kann postoperative Schmerzen und Spasmen am Rücken verursachen. Zwei neuere Verfahren für Protrusionen sind die Disc NucleoplastyTM und die DekompressorTM-Technik.
Um die Effektivität der Nukleoplastie bei konservativer Therapie widerstehenden Rückenschmerzen durch symptomatische „contained hernia“ zu prüfen, beurteilten die Autoren die Studien aus ihrer Literatursuche mit dem „Quality Index“. Dies ist eine partiell validierte Checkliste, bei der Beobachtungsstudien ab einem Score von 12 als exzellent gelten. Nur solche wurden ausgewertet, insgesamt 14 Untersuchungen mit 717 Patienten (13 waren Beobachtungen mit einem medianen Score von 16).
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