Kampf gegen Alzheimer

Praxis-Depesche 10/2006

Helfen Vitamin E und Donepezil?

Leichte Verschlechterungen der kognitiven Fähigkeiten kennzeichnen den Übergang von normalen Alterungsprozessen zum Frühstadium der Alzheimer-Erkrankung. Auf der Suche nach einer geeigneten Behandlung wurde nun die Wirksamkeit von Vitamin E und Donepezil getestet.
Praxisfazit
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie sind ernüchternd: Weder Vitamin E, das sehr häufig verschrieben wird, noch Donepezil können das Fortschreiten leichter kognitiver Probleme zu einer Alzheimer-Erkrankung verhindern. Lediglich Donepezil scheint für kurze Zeit eine Schutzfunktion ausüben zu können. Warum Donepezil nach einiger Zeit seine Wirksamkeit verliert, ist dabei unklar.

In die Studie wurden 769 Probanden mit leichten Gedächtnisproblemen aufgenommen. Während der dreijährigen Laufzeit erhielten sie entweder täglich 2000 I.E. Vitamin E, 10 mg Donepezil oder Plazebo. 214 Patienten entwickelten eine Demenz (212-mal Alzheimer). Die Progressionsrate betrug pro Jahr 16%. Im ersten Behandlungsjahr verzögerte Donepezil das Fortschreiten der Problematik. Das Risiko, innerhalb von drei Jahren an Alzheimer zu erkranken, war jedoch in allen Gruppen identisch. Eine Ausnahme bildeten Patienten mit einem oder zwei ε4-Allelen des Apolipoprotein E: Sie wurden durch Donepezil während der gesamten Laufzeit besser geschützt als Patienten mit einem anderen Genotyp. Der Genotyp hatte keine Auswirkungen auf die Wirksamkeit von Vitamin E.

Quelle: Blacker, D: Mild Cognitive Impairment - no benefit from Vitamin E, little from donepezil, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 352 (2005), Seiten: 2439-2441: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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