41 Studien lieferten Daten zum Anteil von Hepatitis-A-Infektionen an akuten viralen Hepatitiden: Er betrug, je nach Land und Zeitraum der Datenerhebung, zwischen 1,5 und 97 %. In einer in Ägypten durchgeführten Studie mit 9.312 Patient:innen wurde ein signifikanter Anstieg des Anteils der Hepatitis-A-Infektionen an Virushepatitiden von 40,2 % zwischen 2001 und 2004 auf 89,7 % zwischen 2014 und 2017 verzeichnet. Proband:innen unter fünf Jahren waren im zweiten Beobachtungszeitraum weniger häufig infiziert als im ersten (Risk Ratio, RR 0,8; 95 %-KI 0,7–0,9), wohingehen sich die 5- bis 19-Jährigen häufiger ansteckten (RR 1,1; 95 %-KI 1,1–1,14).
Viele Menschen sind anfällig für das Hepatitis-A-Virus
Daten zur Seroprävalenz von Hepatitis A lagen in insgesamt 77 Studien vor. In Abhängigkeit vom Alter der Studienpopulation reichte die Seroprävalenz von 3 bis 100 %. Während vor dem Jahr 2000 durchgeführte Seroprävalenzstudien in vielen Ländern eine nahezu universelle Immunität gegen HAV in der Allgemeinbevölkerung ergaben, zeigten die Seroprävalenzraten nach dem Jahr 2000, dass mehr Jugendliche und Erwachsene weiterhin für eine Infektion mit HAV anfällig waren – wenn auch mit erheblichen Unterschieden innerhalb der Regionen.
Zwischen 2007 und 2011 gab es unter 737 u. a. in Ägypten und Marokko Reisenden 120 Hepatitis-A-Fälle. Eine weitere Studie berichtete von 80 Hepatitis-A-Infektionen bei europäischen Reisenden, die aus Ägypten zurückkamen.
Im Jahr 2010 starben Schätzungen zufolge 90.000 Menschen an einer akuten Virushepatitis – 30.000 davon waren auf die ebensmittelbedingte Übertragung des HAV zurückzuführen.
Vor allem in Ländern mit mittlerem und hohem Einkommen wurden steigende Hepatitis-A-Infektionsraten verzeichnet. Angesichts dieser multifaktoriellen Entwicklung betonen die Forschenden die hohe Bedeutung der HAV-Impfung bei Kindern und Hochrisikogruppen. LW