In Harvard untersuchte man mit einer Kohortenstudie, ob das kardiovaskuläre Risiko bei Frauen bereits vor der klinischen Diagnose eines Typ-2-Diabetes erhöht ist. Grundlage der Studie waren Daten der Nurses' Health Study von 115 629 Frauen im Alter von 30 bis 55 Jahren und ohne kardiovaskuläre Diagnose zum Studienbeginn 1976. Die Beobachtungszeit betrug 20 Jahre. Anfangs wiesen 1508 Frauen einen Typ-2-Diabetes auf. 20 Jahre später waren 110 227 Frauen ohne Diabetesdiagnose geblieben und 5894 an Typ-2-Diabetes neu erkrankt. Während 2,2 Millionen Personenjahren (Beobachtungszeitraum) erlitten 1556 Frauen erstmals einen Herzinfarkt, 1405 einen Schlaganfall. 815 Herzinfarkte und 300 Schlaganfälle waren tödlich. Im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes betrug das altersgemäße Infarktrisiko von Prädiabetikerinnen 3,75, nach der Diabetes-Diagnose 4,57. Auch das Schlaganfallrisiko war bei Prädiabetikerinnen signifikant erhöht (multivariates RR: 2,30). Insulinresistenz im prädiabetischen Status ist ein unabhängiger kardiovaskulärer Risikofaktor und spielt eine Schlüsselrolle für die Atherosklerose. Insulinsensitizer wie beispielsweise Pioglitazon können die Atheroskleroseprogression hemmen, die Manifestation eines Diabetes verzögern und kardiovaskuläre Risiken mindern. (EJW)
Frühintervention empfehlenswert
Praxis-Depesche 8/2003
Herz-Kreislauf-Risiko bei Prädiabetes erhöht
"Die KHK-Uhr läuft!" Lange bevor ein Typ-2-Diabetes klinisch auffällig wird, tragen Frauen mit diabetischer Disposition ein dramatisch erhöhtes kardiovaskuläres Risiko.
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