Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie

Praxis-Depesche 4/2018

Herzbeteiligung bei Rheumapatienten

Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zwischen rheumatoider Arthritis und der hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie. Darauf weist der Fall einer Fünfzigjährigen hin, die sich mit anhaltender Belastungsdyspnoe und Schwindelgefühl vorstellte.

Die Patientin litt seit 30 Jahren an rheumatoider Arthritis (rA) und wurde seit zehn Jahren mit Methotrexat behandelt. Seit vier Monaten erhielt sie aufgrund einer Pleuritis zusätzlich Kortikosteroide. Die Echokardiographieoffenbarte eine hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie mit asymmetrischer Septumverdickung auf 17 mm. Pathophysiologisch liegt dieser Erkrankung eine ätiologisch unklare Hypertrophie und Fibrosierung der Herzmuskulatur zugrunde. Verschiedene autosomal- dominante Genmutationen sind bekannt.
Die rA kann neben der primären Gelenkbeteiligung viele weitere Organsysteme in Mitleidenschaft ziehen. Die häufigste Todesursache stellt die Herzbeteiligung dar. Peri-, Myound Endokardschäden sowie Schäden der Koronararterien, des Klappengewebes sowie des Reizleitungssystems zählen zu den schwerwiegendsten kardialen Manifestationen. Obwohl die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie keine typische Komplikation der rA darstellt, sind einzelne Erkrankungsfälle bei betroffenen Patienten beschrieben. Auch andere Bindegewebserkrankungen wie Morbus Fabry, systemische Sklerose, systemischer Lupus erythematodes und Polyarteriitis nodosa scheinen für die Herzerkrankung zu prädisponieren. Die Autoren empfehlen ein sorgfältiges kardiales Monitoring von Rheumapatienten. LO
Quelle:

Dawood M et al.: Association of hypertrophic obstructive cardiomyopathy ... Cureus 2018; 10(1): e2028. doi: 10.7759/cureus.2028

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