Melatonin bei Schlafstörungen

Praxis-Depesche 10/2005

Hilfe bei vermindertem REM-Schlaf

Es gibt Hinweise, dass Melatonin die innere Uhr im Nucleus suprachiasmaticus beeinflussen kann. Als Chronobiotikum synchronisiert es gestörte zirkadiane Rhythmen. Ziel der vorgestellten Studie war es zu klären, ob exogen zugeführtes Melatonin die Funktion des zirkadianen Timing-Systems (ZTS) bei reduziertem REM-Schlaf wiederherstellen kann.

In die Studie wurden 14 Patienten aufgenommen. Alle litten unter jahrelangen Schlafstörungen. Sie erhielten randomisiert vier Wochen lang 3 mg/d Melatonin oder Plazebo; nach einer Auswaschphase von drei bis fünf Tagen erhielten die Patienten der Verum-Gruppe Melatonin, die Patienten der Plazebogruppe Melatonin. Die Einnahme erfolgte zwischen 22 und 23 Uhr. Melatonin war Plazebo deutlich überlegen: Der REM-Schlaf-Anteil steigerte sich signifikant; die Patienten berichteten außerdem über verbessertes Allgemeinbefinden: Die Tagesmüdigkeit nahm ab (neun Patienten), die Probanden fühlten sich nach dem Aufwachen ausgeruhter und abends wurde die zum Einschlafen benötigte "Bettschwere" besser erreicht. Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Die Wirkung von Melatonin hielt auch nach dem Absetzen noch an und verringerte sich allmählich.

Quelle: Kunz, D: Melatonin in patients with reduced REM sleep duration: two randomized controlled trails, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ENDOCRINOLOGY AND METABOLISM, Ausgabe 89 (2004), Seiten: 128-134

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x