Leukotrien-Hemmung

Praxis-Depesche 9/2005

Hilfe für Asthma-Patienten mit allergischer Rhinitis

Die allergische Entzündung in den oberen und die in den unteren Atemwegen haben viele Gemeinsamkeiten, etwa die Infiltration von eosinophilen Granulozyten in der Mukosa und hohe Konzentrationen von Leukotrienen als wesentliche Entzündungsmediatoren. Asthma und allergische Rhinitis treten meist gemeinsam auf.

Die ARIA-Initiative der WHO empfiehlt in ihrer Leitlinie, Patienten mit Rhinitis auf das Vorliegen von Asthma zu untersuchen und Asthmatiker gezielt nach Symptomen einer Rhinitis zu fragen. Liegen beide Erkrankungen parallel vor, bietet sich ein gemeinsamer Therapieansatz an, und zwar die Behandlung mit einem Leukotrien-Rezeptorantagonisten. Montelukast (10 mg/d) führt mehreren Studien zufolge bei Asthma und allergischer Rhinitis zu einem signifikanten Rückgang der Rhinitis-Symptome am Tag und in der Nacht, erklärte D. B. Price, Aberdeen (UK). Eine Subgruppenanalyse der COMPACT-Studie (Price et al., 2003) zeigte, dass die Kombination von Montelukast mit Budesonid die Lungenfunktion signifikant stärker verbessert als eine Verdoppelung der Steroiddosis. In einer weiteren Untersuchung mit über 800 Patienten (Philip et al., 2004) verminderte Montelukast bei Asthma-Patienten mit saisonaler allergischer Rhinitis im Vergleich zu Plazebo die Heuschnupfen-Symptomatik in der Pollensaison signifikant. Zugleich wirkte das Medikament auch auf die Asthma-Symptome, so Price: Der Verbrauch an Beta-Adrenergika ging unter Montelukast deutlich zurück. Montelukast hat aufgrund dieser Erkenntnisse eine Zulassungserweiterung erhalten: Bei Patienten ab 15 Jahren, für die Montelukast bei Asthma angezeigt ist, kann der Leukotrien-Rezeptorantagonist auch zur Linderung der Symptome einer saisonalen allergischen Rhinitis eingesetzt werden. (djb)

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