Praxis-Depesche 10/2006

Hippocampus- und Amygdala-Volumen reduziert: Alzheimer?

Patienten mit Alzheimer-Erkrankung, aber auch schon mit leichten kognitiven Einschränkungen, zeigen eine deutliche Atrophie von Hippocampus und Amygdala. Kann ein verringertes Volumen dieser Areale bei noch intakter Kognition auf eine spätere Alzheimer-Entwicklung hindeuten?

In einer holländischen Kohortenstudie wurde bei 511 kognitiv intakten Personen (60 bis 90 Jahre) mit dreidimensionaler MRT das Volumen von Hippocampus und Amygdala bestimmt. In den folgenden sechs Jahren entwickelten 35 Personen eine Demenz, 26 vom Alzheimer-Typ. Bei Personen mit schwerer Atrophie in Hippocampus und Amygdala kam es signifikant häufiger zu einer Demenz als bei denjenigen mit normalem Hirnvolumen. Patienten, die nach zwei bis drei Jahren eine Demenz entwickelten, hatten initial ein um 17% geringeres Hirnvolumen als Personen, die demenzfrei blieben. Wurde erst sechs Jahre nach MRT eine Demenz diagnostiziert, lag das Initialvolumen 5% unter den Vergleichswerten. – Allerdings hatten viele Personen mit einer solchen Atrophie auch nach sechs Jahren noch keine Demenz. (GW)

Quelle: den Heijer, T: Use of hippocampal and amygdalar volumes on magnetic resonance imaging to predict dementia in cognitively intact elderly people, Zeitschrift: ARCHIVES OF GENERAL PSYCHIATRY, Ausgabe 63 (2006), Seiten: 57-62

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