Die Wissenschaftler:innen quantifizierten mittels FDG-PET/CT den hepatischen Glukosemetabolismus von 48 unbehandelten HIV-Infizierten. Alle befanden sich in fortgeschrittenem Infektionsstadium und wiesen eine CD4+ Zellzahl < 100/μl auf. Sechs Wochen nach Einleitung einer antiretroviralen Therapie (ART) unterzogen sich alle Patient:innen erneut dieser Untersuchung. 27 von ihnen absolvierten nach zwei Jahren Therapie eine weitere Verlaufskontrolle. Zum Vergleich werteten die Forschenden die Bildgebung von 20 gesunden Freiwilligen aus. Zusätzlich analysierten sie klinische Daten sowie Labor- und immunologische Parameter.
Im Vergleich zu den gesunden Kontrollen wiesen die HIV-Infizierten sowohl vor als auch sechs Wochen nach Therapiebeginn einen signifikant geringeren hepatischen FDG-Uptake auf. Nach zwei Jahren Behandlungsdauer hatte die FDG-Aufnahme bei ihnen zwar deutlich zugenommen, lag aber immer noch signifikant niedriger als bei den Kontrollen. Bei den HIV-Betroffenen korrellierten der Glukagon- und der Myeloperoxidase(MPO)-Spiegel sowie die Konzentration von löslichem CD14 sowie von Makrophagen-Chemoattraktorprotein-1 (MCP-1) negativ, BMI, LDL, der Leptin- und Albuminspiegel sowie die CD4+ Zellzahl positiv mit der Veränderung des FDG-Uptake. Der BMI und der Glukagonspiegel erwiesen sich dabei als die besten Prädiktoren im Hinblick auf die hepatische Zuckeraufnahme.
Nur teilweise Regeneration
Therapienaive HIV-Infizierte im fortgeschrittenen Stadium weisen deutliche Einschränkungen des Leberstoffwechsels auf, die sich auch nach zweijähriger ART nicht vollständig normalisiert haben. Diese Beeinträchtigungen spiegeln die durch das Virus hervorgerufenen Schädigungen der verschiedenen hepatischen Zellpopulationen wider, so die Autor:innen. LO