Fortgeschrittene HIV-Infektion

Praxis-Depesche 2/2023

Leberstoffwechsel trotz Therapie gestört

Lebererkrankungen zählen zu den häufigsten Komplikationen der HIV-Infektion. Vermutlich schädigt das Virus nicht nur die Leberzellen, sondern auch weitere hepatische Zellpopulationen wie etwa Lymphozyten. Ein US-Forscherteam untersuchte, inwiefern sich der Leberstoffwechsel nach Einleitung einer antiretroviralen Therapie verändert.

Die Wissenschaftler:innen quantifizierten mittels FDG-PET/CT den hepatischen Glukosemetabolismus von 48 unbehandelten HIV-Infizierten. Alle befanden sich in fortgeschrittenem Infektionsstadium und wiesen eine CD4+ Zellzahl < 100/μl auf. Sechs Wochen nach Einleitung einer antiretroviralen Therapie (ART) unterzogen sich alle Patient:innen erneut dieser Untersuchung. 27 von ihnen absolvierten nach zwei Jahren Therapie eine weitere Verlaufskontrolle. Zum Vergleich werteten die Forschenden die Bildgebung von 20 gesunden Freiwilligen aus. Zusätzlich analysierten sie klinische Daten sowie Labor- und immunologische Parameter.

Im Vergleich zu den gesunden Kontrollen wiesen die HIV-Infizierten sowohl vor als auch sechs Wochen nach Therapiebeginn einen signifikant geringeren hepatischen FDG-Uptake auf. Nach zwei Jahren Behandlungsdauer hatte die FDG-Aufnahme bei ihnen zwar deutlich zugenommen, lag aber immer noch signifikant niedriger als bei den Kontrollen. Bei den HIV-Betroffenen korrellierten der Glukagon- und der Myeloperoxidase(MPO)-Spiegel sowie die Konzentration von löslichem CD14 sowie von Makrophagen-Chemoattraktorprotein-1 (MCP-1) negativ, BMI, LDL, der Leptin- und Albuminspiegel sowie die CD4+ Zellzahl positiv mit der Veränderung des FDG-Uptake. Der BMI und der Glukagonspiegel erwiesen sich dabei als die besten Prädiktoren im Hinblick auf die hepatische Zuckeraufnahme.

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