Moderne Insulintherapie

Praxis-Depesche 12/2019

Hochkonzentriert mit weniger Spritzlast

Auch mit den modernen Antidiabetika kommen Typ-2-Diabetiker früher oder später nicht um eine Insulintherapie umhin, sie verschieben den Zeitpunkt nur nach hinten. Gerade Ältere profitieren von Insulin in hochkonzentrierter, hoch potenter Form.
Der Schritt hin zu einer dauerhaften Insulintherapie ist für die Diabetes-Patienten nicht leicht zu akzeptieren. Viele empfinden das als finales Stadium ihrer Erkrankung. Hinzu kommt die Furcht vor Unterzuckerungen oder einer Zunahme des Körpergewichts, erklärte Dr. Andreas Lueg, Hameln. Damit die regelmäßigen Injektionen möglichst wenige Probleme bereiten, ist die richtige Spritztechnik unerlässlich. Beispielsweise sollten Patienten nach jeder Injektion die Nadel wechseln, so der Diabetologe. Wichtig ist zudem, dass die Einstichstelle häufig geändert wird, um so eine Lipohypertrophie zu vermeiden.
Manch älterer und in seiner Handkraft eingeschränkter Patient scheitert an der Aufgabe, den Spritzenkolben vollständig durchzudrücken. Dadurch ist nicht sicher, dass die richtige Insulindosis injiziert wird. Der Wechsel auf ein hochkonzentriertes Insulin wie dem Liprolog® 200 E/ml Kwik Pen® kann das Problem lösen. Der Pen ist leichtgängiger, benötigt somit weniger Kraft, außerdem reduziert sich die Injektionsmenge. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient die volle Menge Insulin sicher erhält, ist entsprechend besser, Schwankungen in der zugeführten Dosis werden verhindert. Durch das kleinere Insulindepot wird die Spritzenrotation ohne Überlappungen erleichtert und die Gefahr einer Lipohypertrophie nimmt ab.
Lueg verwies auf eine Studie mit einem Crossover-Design zwischen dem hoch dosierten Insulin und Insulin lispro 100 E/ml Kwik Pen mit einem Therapiewechsel nach zwölf Wochen. Das hochkonzentrierte Insulin führte zu einer besseren Stoffwechsellage, das heißt, der Blutzuckerspiegel wurde besser abgesenkt und die Rate an schweren Unterzuckerungen war signifikant niedriger, berichtete Lueg. MB
Quelle: Symposium: „Patient Journey – Diabetes kompakt“ anlässlich der DDG-Herbsttagung, Leipzig, 8.11.2019

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