Handys und Krebsgefahr

Praxis-Depesche 22/2006

Höheres Risiko von Gliomen durch Mobilfunkstrahlung?

Die Befürchtung, dass die Strahlung von Mobilfunktelefonen das Krebsrisiko erhöht, ist immer noch nicht ausgeräumt oder bewiesen. Inwieweit ein Zusammenhang mit Gliomen besteht, untersuchte eine neue Studie.
Praxisfazit
Nach wie vor ist kein biologischer Mechanismus bekannt, der ein erhöhtes Krebsrisiko durch Handystrahlung erklären kann. In den letzten Jahren wurde bereits soviel mobil telefoniert, dass ein möglicher pathogener Effekt längst sichtbar geworden wäre. Derzeit scheint die größte Gefahr darin zu bestehen, dass beim Autofahren telefoniert wird.

Analysiert wurden die Daten von 966 Patienten und 1716 Kontrollprobanden. Es konnte keine Assoziation zwischen Handygebrauch und dem Auftreten von Gliomen gefunden werden. Das galt sowohl für die Anzahl der Jahre, in denen mobil telefoniert wurde als auch für die kumulative Gesprächsdauer und die Anzahl der Gespräche. Allerdings wurde ein höheres Risiko für Tumore ipsilateral zu der Seite, auf der üblicherweise telefoniert wurde, nachgewiesen. Das Risiko betrug 1,24 verglichen mit 0,74 auf der kontralateralen Seite. Diese Ergebnisse decken sich mit denen der meisten früheren Studien. Immer noch fehlen überzeugende Beweise für einen kanzerogenen Effekt elektromagnetischer Wellen im Radiofrequenzbereich.

Quelle: Maier, M: Brains and mobile phones, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 332 (2006), Seiten: 864-865: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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