Homosexuelle Männer

Praxis-Depesche 5/2004

Hohe HIV-Inzidenz in dauerhaften Beziehungen

Mediziner und Psychologen aus Amsterdam haben untersucht, welchen Einfluss die Form der Partnerschaften homosexueller Männer auf die Inzidenz der HIV-Infektion hat - also ob Männer, die in stabilen Beziehungen leben, häufiger HIV-infiziert sind als Männer mit vielen flüchtigen Bekanntschaften.

Die Wissenschaftler haben ein mathematisches Modell entwickelt, mit dessen Hilfe die Verbreitung der HIV-Infektion bei jungen homosexuellen Männern in Amsterdam untersucht wurde. In die Berechnungen gingen u. a. verschiedene Formen der Lebensumstände ein, so z. B. stabile Partnerschaften oder wechselnde sexuelle Kontakte. 86% der neuen HIV-Infektionen betreffen interessanterweise Männer, die in stabilen Beziehungen leben. Gerade bei diesen Männern steigt das riskante sexuelle Verhalten trotz der Aufklärungskampagnen wieder an. Die Autoren empfehlen deshalb, vor allem Männer, die in stabilen Beziehungen leben, über die HIV-Risiken gezielt aufzuklären. Außerdem sollte sich diese Risikogruppe vermehrt HIV-Tests unterziehen, denn in der HAART-Ära stehen inzwischen potente Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. (MO)

Quelle: Xiridou, M: the contribution of steady and casual partnerships to the incidence of HIV infection among homosexual men in amsterdam, Zeitschrift: AIDS, Ausgabe 17 (2003), Seiten: 1029-1038

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x