Ernährungsstudie PURE

Praxis-Depesche 11/2021

Hoher glykämischer Index, höheres kardiovaskuläres Risiko

Eine Neuauswertung der PURE(Prospective Urban Rural Epidemiology)- Studie zeigt, dass Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und kardiovaskulären Tod um bis zu 50 % erhöhen.
In die Neuauswertung wurden für knapp 138.000 Probanden jeweils der glykämische Index (GI) der Ernährung berechnet. Dieser Indexwert wurde anschließend in Verbindung zu aufgetretenen kardiovaskulären Ereignissen und sämtlichen Todesfällen gesetzt. Es wurden sieben Nahrungsmittel-Gruppen gebildet, denen jeweils ein mittlerer Indexwert zugewiesen wurde.
 
Mit dem BMI steigt das Risiko
Die Teilnehmer der Studie waren 35 bis 70 Jahre alt und wurden durchschnittlich über 9,5 Jahre nachbeobachtet. 8.252 Probanden erlitten mindestens einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzversagen. Insgesamt wurden 8.780 Todesfälle verzeichnet, 3.229 hatten definitiv oder möglicherweise kardiovaskuläre Ursachen.
Die Studienteilnehmer wurden nach der Höhe des GI ihrer Ernährung in fünf gleichgroße Gruppen eingeteilt. Ein hoher GI war mit einem erhöhten Risiko für ein schwerwiegendes kardiovaskuläres Ereignis oder Tod assoziiert. Dies galt sowohl für Patienten mit vorbestehenden kardiovaskulären Erkrankungen (Hazard Ratio [HR] 1,51; 95 %-KI: 1,25 - 1,82) als auch für kardiovaskulär gesunde Teilnehmer (HR 1,21; 95 %-KI: 1,11 - 1,34). Bei Menschen mit höherem BMI (≥ 25) stieg das Risiko mit höchstem GI um 38 %.
Erstaunlicherweise ergab sich für die ebenfalls berechnete glykämische Last keine statistisch signifikante Beziehung zu kardiovaskulären Ereignissen und Sterblichkeit. GS
Quelle: Jenkin DJA et al.: Glycemic Index, glycemic Load, and cardiovascular disease and mortality. N Engl J Med 2021; 384: 1312-22

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