Die Studie verwendete Daten von Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes aus dem US-Register Optum Humedica und aus dem UK-Register Clinical Practice Research Datalink. Eingeschlossen wurden Diabetiker:innen, bei denen zwischen Januar 2010 und Juni 2016 eine Injektionstherapie begonnen worden war.
Bei 60.598 Personen aus dem US-Register und 5.083 aus dem UK-Register war eine Therapie mit Basalinsulin begonnen worden. 20.836 Personen aus dem US-Register und weitere 5.508 aus dem UK-Register waren auf einen GLP-1-RA eingestellt worden. Bei Beginn der GLP-1-RA-Therapie lag das mittlere HbA1c in der US-Kohorte bei 8,8 % (SD 1,4) und in der UK-Kohorte bei 9,6 % (SD 1,5). Bei Start der Basalinsulin-Behandlung betrug der HbA1c-Wert in der US-Kohorte 9,5 % (SD 1,9) und in der UK-Kohorte 10,3 % (1,9). In allen vier Kohorten sank das HbA1c innerhalb von drei bis sechs Monaten. Der höchste Zuwachs an Diabetiker:innen, die einen HbA1c <7 % erreichten, trat im ersten Behandlungsjahr und davon besonders in den ersten sechs Monaten ein. Wer in diesem Zeitraum keine glykämische Kontrolle erzielte, hatte geringe Chancen, sie noch ohne Therapieänderung zu erreichen. Weniger als ein Viertel aller von einem HbA1c ≥9 % Betroffenen erreichte innerhalb eines Jahres einen Wert unter 7 %. Die Studie zeigt, dass eine Injektionstherapie erst bei relativ hohen HbA1c-Werten initiiert wurde. Bei hohen HbA1c-Werten erscheinen die Chancen aber niedrig, durch die Injektionstherapie eine glykämische Kontrolle zu erreichen. In der Publikation der Studie wird auf die vielfältigen Faktoren hingewiesen, die deren Aussagekraft begrenzen, unter anderem Verzerrungen (Bias), mit denen bei retrospektiven Analysen elektronischer Datensätze zu rechnen ist. TH