Kindlicher Typ-1-Diabetes

Praxis-Depesche 16/2001

Hohes Geburtsgewicht ist ein Risikofaktor

In einer norwegischen Kohortenstudie wurde die in Fall-Kontroll-Studien geäußerte Vermutung überprüft, dass eine Korrelation zwischen der Entstehung eines Typ-1-Diabetes in der Kindheit und dem Gewicht des Kindes bei der Geburt besteht.

Anhand des norwegischen Diabetes-Registers ermittelten die Autoren alle Erstdiagnosen eines Diabetes mellitus seit 1989 bei Kindern bis zu 15 Jahren. Die Daten wurden mittels des Geburten-Registers mit dem Geburtsgewicht sämtlicher zur gleichen Zeit geborener Kinder verglichen. In 500-Gramm-Schritten wurde die Inzidenz des Typ-1-Diabetes, bezogen auf Personenjahre, berechnet. Zwischen Geburtsgewicht und dem Risiko für das Auftreten eines Diabetes ergab sich eine schwache, aber hochsignifikante positive Korrelation. So waren Kinder mit einem Geburtsgewicht zwischen 4000 und 4499 Gramm 1,36mal häufiger betroffen als solche mit einem Geburtsgewicht zwischen 2000 und 2499 g. Eine Korrektur für Gestationsalter, Geschlecht, Jahreszeit bei Geburt, Kaiserschnitt oder für mütterliche Faktoren wie Alter, Geburtenzahl, Diabetes oder Präeklampsie führte zu keiner Änderung. Die Autoren diskutieren als mögliche Ursachen genetische Insulinvarianten, eine verminderte immunologische Kompetenz und Autoimmunität bei Kindern mit geringem Geburtsgewicht sowie eine erhöhte Empfindlichkeit aktiverer Beta-Zellen bei schwereren Kindern. (bu)

Quelle: Stene, LC: Birth weight and childhood onset type 1 diabetes: population based cohort study, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 322 (2001), Seiten: 889-892

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