Rheumatische Erkrankungen

Praxis-Depesche 4/2017

Hohes Risiko für Schlaganfälle

Einige rheumatische Erkrankungen gehen gehäuft mit zerebrovaskulären Erkrankungen einher. Nun untersuchten Forscher, inwiefern der Schlaganfall-Subtyp und das Alter der Patienten dabei eine Rolle spielen.

Bisherige Metaanalysen und gepoolte Analysen zum Schlaganfall bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, systemischem Lupus erythematodes, Spondylitis ankylosans und Psoriasis zeigen ein gegenüber der Allgemeinbevölkerung überdurchschnittliches Schlaganfallrisiko (OR 1,51 bis 2,13).
Neuere Daten zeigen, dass das Risiko von Patienten mit rheumatoider Arthritis sowohl für ischämische als auch hämorrhagische Schlaganfälle steigt (OR 1,64 bzw. 1,68). Das galt ebenso für Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (OR 2,11 bzw. 1,82). Wie hoch das Risiko für Schlaganfall war, hing darüber hinaus vom Alter der Rheumapatienten ab. Am höchsten war es bei den jüngeren Patienten unter 50 Jahren (OR 1,79 ). Mit steigendem Alter verringerte sich das Schlaganfallrisiko (OR 1,14 bei >65 Jahre alten Patienten).
Entzündliche Arthropathien waren dabei mit einem höheren Schlaganfallrisiko verbunden als nicht-entzündliche rheumatische Erkrankungen (OR 1,3). Die Autoren betonen, dass das Risiko für Schlaganfälle im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung vor allem bei unter 50-jährigen Patienten mit mehreren rheumatischen Erkrankungen erhöht ist. GS
Quelle:

Wiseman SJ et al.: Cerebrovascular disease in rheumatic disease. Stroke 2016; 47: 943-50

ICD-Codes: M45

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