Erektile Dysfunktion

Praxis-Depesche 9/2016

Hohes Risiko für stummen Herzinfarkt

Diabetes ist häufig mit mikrovaskulären Störungen verbunden, wie der erektilen Dysfunktion. In diesem Fall lassen makrovaskuläre Komplikationen wie die koronare Herzkrankheit vermutlich auch nicht lange auf sich warten. Bei Diabetikern sollte man daher in besonderem Maße nach stummen Myokardinfarkten fahnden.

Forscher untersuchten die Gefäße von 20 diabetischen Patienten mit erektiler Dysfunktion ohne bestehende Symptome einer Herzerkrankung (Durchschnittsalter 61 Jahre, 95% mit Typ- 2-Diabetes). Bei rund drei Viertel der Patienten war die ED stark ausgeprägt.
Eine Multidetektor-CT-Angiographie offenbarte eine koronararterielle Stenose bei 13 der asymptomatischen Männer. In sechs Fällen war nur ein Gefäß betroffen, bei zwei weiteren Patienten zwei Gefäße, bei fünf Männern sogar drei. Die Hälfte der Teilnehmer wies im Hauptstamm eine mindestens 50%-ige Lumenobstruktion auf, drei Patienten eine mehr als 90%-ige. Die Höhe des kardiovaskulären Risikos nahm signifikant mit zunehmender Erkrankungsschwere der erektilen Dysfunktion zu. Der einzige weitere Prädiktor für das Auftreten koronararterieller Stenosen war das Alter.
Zwar war die Stichprobenzahl gering und die Patientengruppe sehr selektiert, doch zeigt die Studie deutlich, dass man bei diabetischen Patienten mit erektiler Dysfunktion den Gefäßzustand besser genau im Auge behalten sollte. OH
Quelle:

Abdelhamed A et al.: Relation between erectile dysfunction ... Sex Med 2016; Epub Jun 30; doi: 10.1016/j.esxm.2016.04.005

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