Wiederholt wurde gezeigt, dass sich Frauen während der fertilen Phase um die Ovulation herum z. B. attraktiver kleiden. Nun untersuchte man 33 gesunde hetero sexuelle Frauen, wie diese unterbewusst auf „emotionale“ Bilder von Schmuck, Parfum und Mode reagieren. Dazu wurden den Probandinnen am Computer zuerst 32 unterschiedliche Bilder mit den genannten Motiven für 500 ms gezeigt. Danach erschien am Bildschirm ein Kreis oder Dreieck, und die Frauen mussten die Symbole über die Tastatur möglichst schnell identifizieren. Die Zeit, die sie dafür benötigten, wurde gemessen und mit der Reaktionszeit bei neutralen Bildern (z. B. Bleistifte oder Kopfhörer) verglichen.
Während der fertilen Tage benötigten die Probandinnen mehr Zeit, sich nach den „Weiblichkeits- untermalenden“ Bildern auf die Symbole zu konzentrieren, als das bei den neutralen Bildreizen der Fall war (583,31 vs. 556,11 ms, p<0,001). Während der Lutealphase gab es diesen Unterschied nicht.
Danach testete man in einem vergleichbaren Setting nun 40 Frauen. Diese wurden ebenfalls dem bekannten Bildertest unterzogen, mussten sich aber zuvor Fotos von Männern und Frauen unterschiedlicher Attraktivität ansehen („priming“). Es zeigte sich, dass die Fixierung auf schmückende Objekte während der fruchtbaren Tage nur auftrat, wenn eine intrasexuelle Wettbewerbssituation vorlag (Konkurrenzverhalten). An kaum fertilen Tagen (Lutealphase) stand hingegen als Motiv das intersexuelle Umwerben im Vordergrund (Partnersuche). Frauen legen wohl (hormon- und zyklusabhängig) auf attraktivitätssteigernde Maßnahmen aus unterschiedlichen Gründen wert. CB