Praxis-Depesche 1/2008

HPV-Infektionen bei HIV-Infizierten erhöhen das Risiko für Anal- und Zervixkarzinome

Infektionen mit dem humanen Papillomavirus (HPV) findet man bei HIV-infizierten Personen überproportional häufig. In einer Übersichtsarbeit wird der derzeitige Wissensstand über diese Infektion bei HIV-Patienten zusammengefasst.

Betroffen von den hohen HPV-Raten sind sowohl HIV-infizierte Frauen als auch HIV-infizierte Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Da die Überlebenszeiten der HIV-Patienten heute durch die moderne antiretrovirale Therapie deutlich verlängert sind, tritt das durch die HPV-Infektion bedingte erhöhte Risiko für ein Analkarzinom bei Männern bzw. für ein Anal- oder Zervixkarzinom bei Frauen stärker in den Vordergrund.

Bei HIV-infizierten Frauen wird ein Routine-Screening auf zervikale Neoplasien empfohlen. Ein Routine-Screening auf eine Neoplasie im Analbereich wird derzeit noch nicht allgemein angeraten, bei Risikopatienten sollte es aber in Erwägung gezogen werden, zumal heute bei kleineren Läsionen mit der Applikation von Trichloressigsäure auch eine wirksame und sehr preiswerte lokale Therapie zur Verfügung steht. Hinweise auf eine anale HPV-Infektion geben Symptome wie Jucken, Blutungen, Diarrhö oder Schmerzen sowie ein auffälliger Lokalbefund, außerdem anamnestisch bekannte anogenitale Kondylome. Bei Verdacht auf HPV-induzierte Analläsionen kann eine hochauflösende Anoskopie durchgeführt werden.

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